22. Februar 2011 - 12. März 2011
In der Ausstellung mise en scène präsentiert Sabine Hagmann Werke aus drei verschiedenen Serien. Was hier angeschaut, was hier inszeniert wird, ist die Fotografie und ihre Möglichkeiten.
Sabine Hagmann versteht das fotografische Bild als Erfindung, als Ort der Konstruktion von Wirklichkeit. Sie ist daran interessiert, zu untersuchen, was Fotografie ist und kann. Ihre Bilder stellen die Frage nach dem Bezug von Fotografie zur Realität. Die Begegnung mit dem Gegenüber, die Gleichzeitigkeit verschiedener Realitäten, die Unwirklichkeit der Welt: Dies sind Themen, die sie beschäftigen. Im Zentrum ihrer Tätigkeit stehen so auch die Interaktionen während der Produktion und der Rezeption. Sie benutzt Fotografie, um Beziehungen herzustellen zwischen den Betrachtenden und den Bildern, die ein Eintauchen im Moment des Gegenüberstehens ermöglichen.
Die Arbeit vis-à-vis (men) führt die Erkundung des fotografischen Porträts fort. Dabei interessiert sich Sabine Hagmann für das Verhältnis zwischen Fotografin und fotografierter Person, zwischen Porträt und BetrachterIn. Die Arbeit inszeniert einerseits die Grundkomponenten des Porträts – Ort, Pose, Kleidung, Mimik – und versucht gleichzeitig einen Moment des Blicks, des Zurückschauens herzustellen, der das Subjekt-Objekt-Verhältnis aufhebt.
Flüchtige Begegnungen mit Situationen, in die Katzen liebevoll eingebettet sind, bilden den Ausgangspunkt der langjährigen Arbeit Istanbul'da. Beim Herumstreifen durch die Strassen entstehen Bilder, wenn die Fotografin auf eine der vielen Katzen Istanbuls trifft.
Die dunklen Nächte in Malis Hauptstadt Bamako werden nur erhellt durch die Scheinwerfer vorbeifahrender Autos. Die Reihe nuits africaines zeigt Strassenszenen, die wegen der von unten kommenden Beleuchtung kulissenhaft unreal wirken. Durch die langen Belichtungszeiten wurden die vorbeispazierenden Menschen aus dem Bild gelöscht.
Einzelausstellung in der Galerie Taner
Vernissage, 21. Januar 2011, 18 bis 21 Uhr
Gespräch mit Lena Friedli und Sabine Hagmann, 26. Februar 2011, 16 Uhr